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Nicole Fischer - Expertin für Lernen und Familie

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In meinem Blog schreibe ich über die Themen Schule, Lernen und Familie. Sieh dich gern um. Über Kommentare und Anmerkungen freue ich mich!

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2024-10-18

Lass mal wieder los! Tipps zur Entspannung für dich und deine Familie (nicht nur in Pandemie-Zeiten)

„Wir leben in stressigen Zeiten“ – dies galt schon vor Corona. Nun allerdings müssen wir zusätzlich zum „normalen“ Stress auch noch mit vielen anderen Dingen klar kommen. Homeschooling, Homeoffice, Existenzängste, Angst vor Krankheit, stark eingeschränktes Sozialleben, das alles führt dazu, dass sich Stress aufbaut. Stress führt zu Unausgeglichenheit, Reizbarkeit, Schlafstörungen und kann letztendlich sogar körperlich krank machen. Besonders besorgniserregend ist, dass zunehmend auch Kinder und Jugendliche unter starken Stresssymptomen leiden.

Daher möchte ich dir heute verschiedene Möglichkeiten zeigen, die dabei helfen können, Stress abzubauen und entspannter durch diese Zeit zu kommen.

„Wann soll ich denn das noch machen?“, fragst du jetzt vielleicht. Ja, es stimmt, die Tage sind vollgepackt bis obenhin. Allerdings ist Selbstfürsorge genau deshalb besonders wichtig! Suche dir die Tipps heraus, die für dich und deine Familie passen. Und keine Sorge, du musst gar nicht viel Zeit investieren!

Tipp 1:
Prioritäten setzen!

Niemand verlangt von dir, dass du perfekt bist! „So gut wie möglich durchwurschteln“ heißt momentan die Devise in den meisten Familien, und das ist auch absolut in Ordnung. Klar ist ein ordentlicher Haushalt schön, aber ganz ehrlich: Solange niemand im Dreck versinkt, kann der Staubsauger auch mal ein paar Tage in der Kammer bleiben und solange du draußen noch etwas erkennen kannst, ist auch das Fensterputzen nicht wirklich wichtig.

Versuche dir ein wenig Zeit in der Woche freizuschaufeln um Energie zu tanken. Dies geht sehr gut gemeinsam mit der ganzen Familie, wie du im Folgenden sehen wirst.

Tipp 2:
Und atmen!

Eine sehr effektive Übung, die wirklich überall und zu jeder Zeit funktioniert, ist das bewusste Atmen.

Bei Stress atmen wir oft nur flach. Dauerhafte flache Atmung ist jedoch nicht gesund, sie schadet langfristig dem Zellstoffwechsel.

Übe die Bauchatmung, dies können auch kleinere Kinder schon gut mitmachen:

1. Setzt oder stellt euch gerade hin und legt eine Hand auf den Bauch.

2. Atmet tief durch die Nase ein.

3. Nehmt jetzt ganz bewusst wahr, wie sich der Bauch ausdehnt.

4. Atmet langsam aus und spürt, wie sich die Hand auf dem Bauch wieder senkt.

5. Wiederholt dies fünf Mal.

Diese Übung lässt sich auch ganz prima zwischendurch ausführen. Halte kurz inne, wenn der Stress mal wieder überhand nimmt und atme in den Bauch, das beruhigt und entspannt.

Die Bauchatmung kann auch helfen, wenn dein Kind sich nicht mehr so gut konzentrieren kann: Stift beiseite, gerade hinsetzen, die Augen schließen und mehrmals tief in den Bauch atmen. Das hilft, sich zu sammeln und zu fokussieren.

Tipp 3:
Let’s dance!

Du kennst es vielleicht: Auf der Tanzfläche bei guter Musik verfliegt jeder Stress! Nutze diesen Effekt auch zuhause: Dreh die Musik auf und tanze! Auch das ist für Menschen aller Altersklassen super geeignet. Keine Hemmungen, tanze all die Anspannung und den Stress heraus. Wenn du magst, singe laut mit, auch das baut Anspannung ab. Die körperliche Bewegung entspannt und beim Tanzen werden Glückshormone ausgeschüttet, die die Laune heben. Ich bin sicher, dass zumindest deine jüngeren Kinder hier gern mitmachen!

Tipp 4:
Raus in die Natur!

Ein Ausflug in die Natur bewirkt so viel Positives! Das ist, zugegeben, keine allzu neue Weisheit, allerdings wird sie tatsächlich häufig unterschätzt. Natur erleben ist pure Entspannung! Neben der frischen Luft tut die Bewegung dem Körper, aber auch dem Geist und der Psyche sehr gut. Auch unsere Augen, die viel zu oft auf irgendwelche Monitore starren, können sich entspannen. Und es ist erwiesen, dass Farben, Geräusche und Gerüche eines Waldes, einer Wiese oder eines Meeres dazu beitragen, dass der Blutdruck sinkt, der Herzschlag ruhiger wird und allgemein eine Entspannung einsetzt. Schon ein kurzer Spaziergang in der Natur hat einen positiven Effekt, aber vielleicht hast du ja mal Zeit für einen langen Waldspaziergang oder ein Picknick auf der Wiese? Noch ein positiver Nebeneffekt: Deine Kinder werden nach dem Toben in der Natur wunderbar schlafen.

Tipp 5:
Wenn die Kobra die Sonne grüßt

Eine weitere sehr hilfreiche Entspannungsmethode ist Yoga. Yoga ist auch für Kinder ganz toll geeignet, um zu entspannen. Was Yoga für Kinder so attraktiv macht, ist, dass hier entspannende Elemente mit Bewegung verbunden werden. So fördert Yoga nachweislich die Entspannung und damit auch die Konzentrationsfähigkeit. Es gibt sehr schöne Anleitungen auf Youtube, google einfach „Yoga für Kinder“. Und nur, weil die Übungen speziell auf Kinder abgestimmt sind, heißt es nicht, dass nicht auch die Erwachsenen mitmachen dürfen! 😉

Tipp 6:
Achtung, lebenswichtig!

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts ließ Friedrich II. von Hohenstaufen mehrere Waisenkinder in einen Turm bringen. Hier sollten sie komplett ohne Ansprache und ohne Berührungen aufwachsen. Er tat dies, weil er erforschen wollte, ob die Kinder selbst eine Sprache entwickeln würden, eine Art „Ursprache“. Allerdings führte dieses Experiment zu keinem Ergebnis - alle Kinder starben.

Berührungen und Nähe sind für Menschen – und vor allem für Kinder - überlebenswichtig. Darüber hinaus helfen Berührungen beim Entspannen. Der Puls beruhigt sich und Glückshormone werden ausgeschüttet. Eine Umarmung zwischendurch, ein bisschen kuscheln helfen also dir und deinem Kind, den Stress abzuschütteln.

Sehr schön zur Entspannung ist auch das „Rückenmalen“. Hierbei liegt einer entpannt auf dem Bauch und der andere „malt“ oder „schreibt“ mit dem Finger etwas auf dessen Rücken. Indem man sich auf die Bewegungen des Fingers konzentriert, verschwinden nervige Gedanken und das angenehme Gefühl verstärkt die Entspannung.

Tipp 7:
Ab nach Fantasien!

Mein absoluter Entspannungs-Favorit für Groß und Klein sind Fantasiereisen. Bei einer Fantasiereise wird eine Geschichte erzählt, zu der die Bilder, wie der Name schon sagt, in der Fantasie entstehen. Es gibt Fantasiereisen, die Entspannung zum Ziel haben, man kann sie jedoch auch für bestimmte andere Zwecke einsetzen. Als mein Sohn klein war, hatte er eine Zeitlang große Verlustängste. Ich dachte mir daraufhin eine Fantasiereise für ihn aus, die den Fokus auf Sicherheit und Geborgenheit legte. Ich erzählte ihm die Geschichte jeden Abend vor dem Einschlafen und nach kurzer Zeit wurden die Ängste viel kleiner.

Es gibt CDs, bzw. Downloads mit vorgefertigten Fantasiereisen, auch auf Youtube kannst du schöne finden. Hier kann sich dann einfach die ganze Familie wegträumen. Wenn du nach „Fantasiereisen für Kinder“ googelst, kannst du dir auch Texte ausdrucken und sie deinem Kind selbst vorlesen.

Ich finde Fantasiereisen sehr entspannend und mache auch bei meinen Schülern immer wieder sehr gute Erfahrungen damit.

Wenn meine Anregungen dazu beitragen könnten, dass du und deine Familie diese Zeit etwas entspannter meistert, dann würde mich das sehr freuen!

Admin - 11:34:08 | Kommentar hinzufügen

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